Montag, 20. Oktober 2014

Die Nachkommen sollen wissen, was war

Eine Biografie, auch Biographie (gr. βιογραφία, von βίος, bíos „Leben“ und -graphie von γράφω, gráphō „ritzen, malen, schreiben“) ist die Lebensbeschreibung einer Person. Die Biografie ist die mündliche oder schriftliche Präsentation des Lebenslaufes eines anderen Menschen; ein Sonderfall der Biografie ist die Autobiografie: Sie hat der Betreffende selbst (heute allerdings häufig mit der Unterstützung eines Ghostwriters) über seine eigenen Lebenserfahrungen verfasst. Im Familienverbund werden Autobiografien manchmal dem Testament beigefügt. Es soll vom Leben eine Spur übrig bleiben – die Nachkommen sollen wissen, was war.

Zitiert aus: http://de.wikipedia.org/wiki/Biografie

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Dienstag, 29. April 2008

Und dann, auf einmal, kommt der Tod


Gerade noch gibt es Leben. Ein Mensch, zum Beispiel, bei bester Gesundheit, nicht einmal alt, ohne frühere Erkrankungen. Alles ist, wie es immer war und immer sein würde. Er lebt von einem Tag zum anderen, kümmert sich um seine Geschäfte, träumt von dem Leben, das noch vor ihm liegt. Und dann, auf einmal, kommt der Tod. Der Mensch lässt einen letzten Seufzer, sinkt in den Stuhl, und ist tot.

(Paul Auster, Die Erfindung der Einsamkeit)

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Voller Ekel über meine wollüstige Grausamkeit


Ich war ein ebenso brünstiger wie eifersüchtiger Gatte, und dieser Freund verstand es, die Flamme meines Argwohns gegen meine Frau anzufachen. Ich glaubte blind an seine Ehrlichkeit, und ich kann mir noch heute nicht die gewalttätige Heftigkeit vergeben, deren ich mich, angestachelt durch seine Einflüsterungen, meiner Frau gegenüber oftmals schuldig machte. Nur eine Hindugattin erträgt geduldig derlei Ungemach, und deshalb ist mir auch die Frau allezeit als die Verkörperung der Duldsamkeit erschienen.

Ein Hinduweib kann nicht vor ein Gericht gehen und Scheidung verlangen. Das Gesetz hat keine Genugtuung für sie. Und ich kann es mir nie vergessen noch vergeben, dass ich meine Frau in diese Hölle gehetzt habe ... Wann immer ich an jene dunklen Tage des Zweifels und Argwohns zurückdenke, fühle ich mich über meine Torheit und meine wollüstige Grausamkeit von Ekel erfüllt ...

(aus: Mahatma Gandhi, Mein Leben)

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Montag, 31. März 2008

"Ich schließe Sie jetzt ein!"


Ich sah Eisenstein ein Jahr später in Paris wieder. Das war, als Valeska Gert mich in ihr Hotelzimmer in der Rue de la Grande Chaumiere einsperrte und mich zwingen wollte, ihre Memoiren zu schreiben.

"Ich bin eine Tänzerin, ich kann nicht schreiben. Hier sind ein paar Aufzeichnungen. Ich schließe Sie jetzt hier ein und hoffe, dass, wenn ich am Abend wiederkomme, das erste Kapitel vorliegt. Auf dem Nachttisch liegt ein Paket Zigaretten, den Kaffee können Sie sich auf dem elektrischen Kocher zurechmachen. Viel Glück, mein Lieber, alles Gute!" Sie verschwand und schloss die Tür hinter sich.

Als sie am Abend wieder zurückkam, war das erste Kapitel fertig.

(Aus den Memoiren von Hans Sahl, Quelle: Die Zeit, 19. März 2008)

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Sonntag, 2. März 2008

Es fühlt sich gut an, sich schlecht zu fühlen


Jeder Mensch ist doch interessant, und es wäre schön, wenn wir aneinander interessiert wären, nicht nur an berühmten Menschen ... Ich liebe es, über all die Dinge nachzudenken, die ich falsch gemacht habe. Weil ich mich dann schlecht fühle. Aber es fühlt sich einfach gut an, sich schlecht zu fühlen.

(Miranda Juli, im Interview mit der ZEIT, 28.2.2008, Literaturbeilage)

Freitag, 29. Februar 2008

"Die Revolution hat unsere Ketten zerschlagen"


Das schlimmste daran, in einer Stadt wie Barcelona von der Polizei gesucht zu werden, ist die Tatsache, dass alle Geschäfte so spät aufmachen. Wenn man im Freien schlafen muss, wird man ja mit dem Morgengrauen wach - aber kein Café in Barcelona öffnet vor neun Uhr. Ich war also jeden Morgen stundenlang wach, bevor ich eine Tasse Kaffee oder eine Rasur bekommen konnte. Es kam mir komisch vor, beim Frisör noch immer die anarchistische Parole zu lesen, dass Trinkgelder verboten seien. "Die Revolution hat unsere Ketten zerschlagen", war da weiter zu lesen. Ich war der Versuchung nahe, dem Frisör zu sagen, dass die Ketten bald wieder angelegt würden, wenn die Revolution nicht aufpasse.

(George Orwell, Hommage an Katalonien)

Die wichtigste Entscheidung in meinem Leben


Natürlich konnten weder meine Mutter noch ich damals ahnen, wie bestimmend dieser harmlose zweitägige Ausflug für mich sein sollte, so dass auch das längste und arbeitsamste Leben nicht ausreichen würde, erschöpfend davon zu erzählen. Jetzt, mit mehr als fünfundsiebzig wohlbemessenen Jahren, weiß ich, dass die Entscheidung zu dieser Reise die wichtigste war, die ich in meiner Laufbahn als Schriftsteller zu treffen hatte. Das heißt: in meinem ganzen Leben

(Gabriel García Márquez - Leben, um davon zu erzählen)

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